Die Therapeutische Konferenz zum Thema «Yoga Therapie für ältere Menschen».
Die beiden sehr erfahrenen Komplementärtherapeutinnen und Co-Präsidentinnen von KT Yoga, Susan Kieser und Gisela Stauber führten durch den online Anlass, bei welchem gegen 30 Interessierte anwesend waren.
Erste Fallpräsentation
Die erste Fallpräsentation von Nadine Bucher stand unter dem Motto….
Anhand des professionell und lebendig vorgetragenen Falls Nadine Bucher
Wir konnten lernen, dass….
Eindrücklich waren auch ihre Schilderungen, wie sie den Beruf in ihrer Dorfgemeinde vorstellte Neu eröffnete Praxis im Neubau einer Betagten-Siedlung «Tag der offen Tür»
Einblick in das Erlebte und persönliche Erkenntnisse daraus ….
Damit machte sie Mut sich zu präsentieren…..
Im Umgang mit älteren Klient*innen ist es sehr wichtig, sich immer wieder auf die Salutogenese zu fokussieren. Denn sie haben im Gespräch häufig die Tendenz sich auf ihre verschiedenen körperlichen und psychischen Erkrankungen zu fokussieren. Deshalb lohnt es sich für die Therapeut*in, den Dialog auf hilfreiche Ressourcen zu lenken und Positives in den Vordergrund zu stellen. Auch sollte sie daran denken, für Hochbetagte die Yoga-Praxen aufgrund der verminderten Sehkaft genügend gross zu zeichnen.
Zweite Fallpräsentation
Die zweite Fallpräsentation von Sara Zobrist widmete sich dem Thema der Biographiearbeit, ein Instrument, das in der Pflege, insbesondere bei Demenzkranken häufig genutzt wird. Aufgrund ihrer grossen Erfahrung damit in der Palliativpflege, konnte sie dies erfolgreich in die Einzelarbeit der Yoga Therapie übertragen. Bei dieser Methode können Menschen vergangene Erfahrungen und Erlebnisse bzw. ihre Lebensgeschichte reflektieren und wieder erleben. Stolz präsentieren sie Gegenstände oder Fotos von früher. Die dabei aufkommenden, freudigen Emotionen sind eine wertvolle Ressource und Schlüssel der biographischen Arbeit. Man kommt so relativ leicht ins Gespräch und kann Schlüsselwörter des Klienten für die weitere Arbeit aufnehmen und ihre Erlebnisse positiv würdigen. Zwar ist diese Technik zeitintensiv. Jedoch hat Sara Zobrist’s wertvolle Idee, diese Methode in der Komplementärtherapie zu implementieren, grosses Potential. Sara konnte eindrücklich zeigen, wie dies zu einer Ressource wird, um positive Gefühle und Erfahrungen zu ermöglichen. Zudem bietet die Biographiearbeit eine weitere Chance für die Klient*innen besser mit dem Altern und mit den damit verbunden Unannehmlichkeiten umzugehen. Eine der Erkenntnisse, die Sara aus ihrer Arbeit ziehen konnte ist, wie wichtig das Vinaysa krama, das schrittweise Vorgehen und das Konzept «weniger ist mehr» ist, auch weil das verminderte Kurzzeitgedächtnis Hochbetagter berücksichtigt werden muss. Trotz Gebrechlichkeit ist angepasste Bewegung und die Förderung von Kraft und Flexibilität wichtig, auch um dem Muskelschwund entgegenzuwirken. Hilfreich dabei ist eine proteinreiche Ernährung.
Vortrag «Sturzprophylaxe in der Yoga Therapie»
In einer kurzen Präsentation stellte Gisela Stauber unterschiedliche Präventionsbemühungen verschiedener Akteure im Gesundheitswesen der Schweiz vor und ging der Frage nach, ob Komplementärtherapie mithilfe von Yoga einen Beitrag zur Verminderung der hohen Kosten beitragen könne. Mit zunehmendem Alter nehmen Muskelkraft und Gleichgewichtsfähigkeit ab. Dies hat zur Folge, dass Stürze sich häufen, d.h. jeder dritte Senior*in über 65 stürzt durchschnittlich einmal im Jahr. Dabei finden fast die Hälfte der Unfälle zuhause statt. Ein ungenügendes Gleichgewicht bedeutet eine bis zu dreifach erhöhte Sturzwahrscheinlichkeit. Gemäss bfu (Beratungsstelle für Unfallverhütung) belaufen sich die Gesundheitskosten von Stürzen bei Senioren in der Schweiz jährlich auf ca. 1,8 Milliarden Franken (Erhebung 2017), was auch volkswirtschaftlich von grosser Bedeutung ist.
Die Forschung konnte zeigen, dass regelmässiges Kraft- und Gleichgewichtstraining das Sturzrisiko von Senioren um ein Viertel senken kann. Senior*innen, die regelmässig trainieren, können sich im Falle eines Rutschens oder Stolperns besser auffangen und sie verletzen sich beim Sturz weniger. Dabei müssen aber auch gesundheitliche Faktoren wie Schwindel, Sehbehinderung, Gehör, Fussprobleme usw. und umweltbezogene Risiken wie fehlendes Licht, keine Handläufe bei Treppen, rutschige Teppiche, ungeeignetes Schuhwerk usw. reduziert werden.

Komplementärtherapie, die Yogaübungen nutzt, hat den Vorteil, dass auf sehr verschiedenen Ebenen gearbeitet werden kann. Yoga Therapie kann mit individuell und schrittweise angepassten, Kraftübungen sowie statischen und dynamischen Gleichgewichtsübungen die Beweglichkeit, Koordination und Reaktionsfähigkeit verbessern. Zentral dabei ist die Sicherheit, welche mithilfe von Üben auf dem Stuhl oder an der Wand unterstützt werden kann. Zudem bieten geeignete Atem, Achtsamkeits- und Meditationsübungen auch die Möglichkeit die mentale Gesundheit zu fördern.

Abbildung: Bewegt und entspannt in Balance bleiben
Gisela Stauber schloss den Vortrag mit dem Fazit ab, dass komplementärtherapeutisches Yoga sehr wohl einen wertvollen Beitrag zur Sturzprophylaxe leisten kann. Diese Methode kann sowohl auf körperlicher, als auch auf mentaler Ebene einwirken, damit Menschen auch im Alter körperlich und geistig fit bleiben können.
Susan Kieser rundete die Therapeutische Konferenz mit einer kurzen Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse ab, die an diesem Anlass gewonnen werden konnten. Das Feedback der Teilnehmer danach war sehr positiv.
Gisela Stauber und Susan Kieser